
“Was man wahrnimmt, muss nicht wahr sein”
Kennst du das, wenn du jemanden zum ersten Mal triffst und sofort eine innere Stimme hast, die meint: „Aha, du bist der Typ, der nur über Politik redet“ oder „Oh, du bist die, die immer Kuchen ins Büro mitbringt“? Mein Gehirn springt bei neuen Begegnungen gern direkt zu Urteilen – egal, wie abwegig die manchmal sind.
Genauso ging es mir beim ersten Aufeinandertreffen mit einer Freundin. Der erste Gedanke war tatsächlich, was ist das den für eine arrogante Tussi? Ein paar Wochen später waren wir die besten Freundinnen.
Diese blitzschnellen Einschätzungen kommen daher, dass unser Kopf so programmiert ist, alles in Schubladen zu stecken. Das hat früher geholfen, nicht von einem Säbelzahntiger gefressen zu werden. Heute stehen wir halt weniger Raubkatzen, sondern mehr Menschen in Lederjacken gegenüber – und plötzlich denke ich: „Der Typ hat sicher ein geheimes Doppelleben als Rockstar.“ Nur um dann festzustellen: Steuerbeamte. Natürlich.
Der erste Eindruck? Meistens eine Mischung aus Bauchgefühl und alten Vorurteilen. Die Herausforderung besteht darin, diesen Eindruck als das zu sehen, was er ist: eine Momentaufnahme. Vielleicht hat der Mensch vor dir viel mehr drauf, als du denkst (siehe meine Freundin 😉) – und ganz ehrlich, manchmal liegst du auch goldrichtig. Aber der Spass besteht doch darin, das herauszufinden, oder?
Lektion des Tages: Lasse dich nicht zu sehr von deinem inneren Säbelzahntiger-Leitfaden lenken und bleib offen für Überraschungen. Schliesslich könnten hinter verschränkten Armen oder einer Lederjacke ganze Welten stecken!
Fazit
Unsere ersten Wahrnehmungen bei Begegnungen mit Menschen sind das Ergebnis komplexer psychologischer Mechanismen, die uns helfen, uns in neuen Situationen zurechtzufinden. Doch diese Wahrnehmungen sind auch oft durch persönliche Erfahrungen und Vorurteile gefärbt. Indem wir uns dieser unbewussten Prozesse bewusst werden, können wir lernen, den ersten Eindruck zu erkennen, aber auch zu hinterfragen – und so offener, authentischer und aufgeschlossener in neue Begegnungen zu gehen. Letztendlich ermöglicht uns genau das, tiefere Verbindungen und ein besseres Verständnis für die Menschen um uns herum zu entwickeln.
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