top of page

Wo erlebst du Einsamkeit und wie gehst du mit ihr um?

Autorenbild: Heidi HusisteinHeidi Husistein

"Kurzzeitige Einsamkeit ist eine Chance, sich selbst zu finden." 🌿

Einsamkeit ist ein Gefühl, das jeder von uns kennt. Ob jung oder alt, Single oder in einer Beziehung – die Sehnsucht nach Verbindung und Zugehörigkeit ist tief in uns verankert. Doch wann genau überkommt uns dieses Gefühl der Leere?

 

In welchen Situationen fühlen wir uns besonders einsam?

Einsamkeit bedeutet nicht zwangsläufig, dass man kein soziales Umfeld hat. Ein Jobwechsel, persönliche Veränderungen oder ein Umzug können dazu führen, dass vertraute Beziehungen fehlen. Oft sind es nicht die äußeren Umstände, sondern das Fehlen tiefgehender Verbindungen, die das Gefühl der Einsamkeit hervorrufen.

Auch Arbeitslosigkeit oder ein neuer Job, in dem man sich unwohl fühlt, können Einsamkeitsgefühle verstärken. Fehlende Wertschätzung und unerfüllte emotionale Bedürfnisse nach Anerkennung und Zugehörigkeit spielen dabei eine große Rolle.

 

Wie kann ich mit Einsamkeit umgehen?

Der erste Schritt ist Offenheit. Indem du über deine Einsamkeit sprichst, kannst du bereits etwas gegen sie tun.

Ich habe das selbst erfahren, als ich am Bahnhof in Thun auf dem "Zuhörerbänkli" sass. Dort zu warten, bis sich eine fremde Person zu einem setzt, kann zunächst ein einsames Gefühl sein. Doch als Zuhörer für jemanden da zu sein, der sich mitteilen möchte, ist eine bereichernde Erfahrung. Jedes Gespräch hinterließ sowohl beim Erzähler als auch bei mir ein Lächeln.

 

Tiere als Begleiter gegen Einsamkeit

Ein Tier kann helfen, sich weniger allein zu fühlen. Es wartet zu Hause auf dich, freut sich auf deine Gesellschaft und gibt dir eine Aufgabe. Während meiner Arbeitslosigkeit erlebte ich das selbst. Mein soziales Umfeld war tagsüber beschäftigt, meine Kinder kamen erst nachmittags von der Schule nach Hause. Mir fehlte eine Aufgabe und das Gefühl von Zugehörigkeit ausserhalb der Familie. Als ich meine Hündin bekam, fand ich in der Hundeschule neue Bekanntschaften. Die Erziehung des Hundes hielt mich auf Trab, und Spaziergänge in der Natur fühlten sich plötzlich nicht mehr einsam an.

Diese neuen Erfahrungen führten dazu, dass ich mich weiterentwickelte. Ich begann, online zu arbeiten und fand eine berufliche Herausforderung, die mir ein Gefühl der Zugehörigkeit gab. Mit einer lieben Kollegin, die ebenfalls arbeitslos war, baute ich eine neue Aufgabe auf und begann eine Weiterbildung. Wir trafen uns regelmässig online, unterstützten uns gegenseitig und entwickelten eine enge Verbindung. Dieses Vertrauen gab uns Kraft und half uns, uns nicht mehr einsam zu fühlen.

 

Einsamkeit in schwierigen Lebensphasen

Nach meiner Scheidung war die Zeit um die Feiertage besonders schwer. Plötzlich war ich allein. Doch ich suchte aktiv nach Möglichkeiten, mich mit anderen zu verbinden: Ich besuchte öffentliche Brettspielabende und nutzte eine Dating-Plattform. Diese Aktivitäten halfen mir, mit der Veränderung umzugehen, bis ich meinen jetzigen Ehemann fand.

 

Freundschaften pflegen und Einsamkeit vorbeugen

Meine beste Freundin zeigt mir, wie wichtig es ist, sich gegenseitig zuzuhören – auch wenn wir uns nicht oft sehen. Eine andere Freundin und ich haben unsere wöchentlichen Walking-Runden, die für uns beide wie eine Therapiestunde sind. Mit einer weiteren Freundin treffe ich mich einmal im Monat auf einen Spaziergang und einen Kaffee – das verbindet ungemein.

Eine langjährige Freundin, die ich seit meiner Lehrzeit kenne, schenkt mir mit unseren regelmässigen Erlebnissen ein Gefühl von Zugehörigkeit und wertvolle Erinnerungen. Viele weitere liebevolle Kolleg*innen, mit denen ich mich regelmäßig oder auch nur einmal im Jahr austausche, sind für mich wichtig und helfen mir, mich nicht einsam zu fühlen.

Nicht zu vergessen ist meine Familie. Ich investiere viel Zeit in Beziehungen, denn jede Person in meinem Leben hat einen besonderen Platz. Dafür bin ich dankbar.

 

Kleine Schritte gegen Einsamkeit

Es braucht nicht viel, um sich weniger einsam zu fühlen. Ein Telefonanruf, ein gemeinsamer Spaziergang oder Sport mit anderen Menschen können bereits helfen. Wenn du Angst hast, dich bei alten Freunden zu melden, auch wenn der Kontakt lange ruhte, dann schäme dich nicht.

Und wenn das Gefühl der Einsamkeit zu stark wird, scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Manchmal braucht es einfach nur jemanden, der dir zuhört. Einsamkeit ist ein Gefühl, das jeder kennt – es ist normal. Doch mit der richtigen Strategie kann dein Leben wieder mehr Freude und Erfüllung finden. Lerne, mit Einsamkeit umzugehen, und erkenne, dass du nicht allein bist.

Comments


  • Facebook
  • Instagram
  • LinkedIn

IBAN: CH37 8080 8004 2275 6566 7

Raiffeisen Schweiz Genossenschaft Raiffeisenplatz 4

9001 St.Gallen

Angebotsflyer, Logo, Lichtblicke, Coaching

Lichtblicke ist eine, bei Markenschutz Schweiz eingetragene geschützte Marke

©2022 von Lichtblicke. Erstellt mit Wix.com

bottom of page