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AutorenbildHeidi Husistein

Wie gehst du mit Verletzlichkeit um?


Verletzlich zu bleiben ist ein Risiko, das wir eingehen müssen, wenn wir echte Verbindungen wollen.

In unserer Gesellschaft wird wenig über Verletzlichkeit gesprochen, obwohl jeder von uns schon verletzende Erfahrungen gemacht hat. Aber warum haben wir Angst, unsere verletzliche Seite zu zeigen?

 

In einer Welt, die Perfektion und Stärke oft über alles stellt, wird Verletzlichkeit schnell als Schwäche abgetan. Dabei kann es unglaublich stärkend sein, sich verletzlich zu zeigen: Es fördert tiefere Beziehungen, inneren Frieden und persönliches Wachstum. Verletzlichkeit bedeutet, sich offen und ehrlich zu zeigen – ohne Schutzmauern oder Masken. Es heisst, unsere wahren Gefühle, Ängste und Schwächen anzunehmen und sie zu teilen.

Ich selbst versuche, authentisch zu sein, und mein Umfeld merkt schnell, wenn ich verletzt bin. Es gibt zwar Situationen, in denen ich meine Verletzlichkeit lieber verstecken würde, aber das wäre nicht ich.

 

Verletzlichkeit im Alltag

Kleine Handlungen oder Bemerkungen können verletzen, und wie wir sie aufnehmen, hängt oft auch von unserer eigenen Verfassung ab. Heute Morgen zum Beispiel, nach einer unruhigen Nacht, sass ich beim Frühstück, als mein Partner eine Geschichte, die ich erzählt hatte, als Ausgangspunkt für einen humorvollen Vergleich nutzte. Er wollte lustig sein, aber für mich fühlte es sich in diesem Moment verletzend an. Als ich ihn darauf hinwies, stempelte er mich als humorlos ab. Ich kenne seinen Humor gut, aber an diesem Morgen konnte ich ihn einfach nicht so aufnehmen.

Solche kleinen Aussagen können grosse Wirkungen haben. Diese Erfahrung hat mich daran erinnert, wie wichtig es ist, zu verstehen, warum uns bestimmte Dinge verletzen. Manchmal treffen uns Bemerkungen deshalb so stark, weil sie alte Wunden aufreißen. In meinem Fall hatte das Erlebnis etwas mit meiner Kindheit zu tun, als ich oft mit meiner Mutter verglichen wurde und das Gefühl hatte, nicht als eigenständige Persönlichkeit wahrgenommen zu werden.

 

Der Schutzmechanismus der Verletzlichkeit

Letzte Woche wurde ein Familienmitglied durch eine unüberlegte Aussage verletzt. Durch vergangene Erfahrungen reagierte sie jedoch nicht und vermied den Kontakt, anstatt das Thema anzusprechen. Das Zurückziehen in ein persönliches "Schneckenhaus" ist oft ein natürlicher Schutzmechanismus, wenn wir Angst vor weiteren Verletzungen haben.

Alexander Nusselt bietet Ansätze, wie man besser mit seiner eigenen Verletzlichkeit umgehen kann. Es lohnt sich, Verletzlichkeit als Chance zu sehen, sich selbst besser zu verstehen und tiefere Beziehungen aufzubauen.

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